Steinzeitliche Entdeckertour

Mit steinzeitlichen Werkzeugen und Techniken stellen die Kinder ihren eigenen Lederbeutel her

Heubacher Kinder reisen zurück in die Steinzeit

Wie Birkenpech als Klebstoff verwendet wurde, wie Nadeln und Speerspitzen aus Tierknochen entstanden und wie das älteste Musikinstrument der Welt – eine Flöte aus Gänsegeierknochen – in einer Höhle auf der Schwäbischen Alb entdeckt wurde, erfuhren zehn Kinder im Rahmen des Ferienprogramms der Stadt Heubach. Gemeinsam begaben sie sich auf eine archäologische Entdeckertour zum Rosenstein.
Mit großer Aufmerksamkeit – und gelegentlich skeptischem Blick – verfolgten die jungen Forscher, wie Archäologe Hannes Wiedmann demonstrierte, dass bereits vor 40.000 Jahren Schmuck aus Höhlenbärenzähnen gefertigt wurde und die Menschen in Hütten aus Mammutknochen lebten. „Vor rund 100 Jahren entdeckte der Heubacher Arzt Dr. Franz Keller an der altsteinzeitlichen Höhlenfundstelle „Kleine Scheuer“ ein Schmuckstück, das die Larve einer Rentierdasselfliege darstellt“, erklärte Wiedmann und ließ dabei einen Mammutstoßzahn durch die Reihen wandern. „Zum Nähen verwendete man übrigens Tiersehnen“, ergänzte er und zeigte, wie robust und langlebig dieses Material ist.
Anschließend wartete eine anspruchsvolle Aufgabe auf die Kinder: das Anfertigen eines Lederbeutels – ausschließlich mit steinzeitlichen Werkzeugen und Techniken. „Der Feuerstein war eines der wichtigsten Werkzeuge der Steinzeit“, erläuterte der Archäologe, der auch an Grabungen beteiligt war. Mit viel Geschick schnitten die jungen Teilnehmer das Leder zurecht – und waren am Ende sichtlich stolz auf ihre Werke.
Den Abschluss der arbeitsreichen Entdeckerreise bildete das Entzünden eines Feuers mit Zunderpilz, Heu, Birkenrinde und dem Funkenschlag zweier Pyritsteine. „Das war ein spannender und außergewöhnlicher Tag“, lautete das einhellige Fazit der kleinen Steinzeitmenschen, die den Tag schließlich fröhlich bei Gegrilltem am Feuer ausklingen ließen.